Eine kleine Unaufmerksamkeit mit dem Autoschlüssel oder den Fingernägeln oder aber man parkt zu nahe an Sträuchern und schon hat das Auto einen Kratzer. Oft befinden sich diese nur auf der Oberfläche und sind nicht tiefgehend. Das ist gut, denn so können Sie die Kratzer polieren und sie dadurch ganz leicht entfernen. Der Autolack besteht aus drei Schichten: Grundierung, Farblack und Klarlack.
Oberflächliche Kratzer auf dem Klarlack lassen sich leicht wegpolieren, während Kratzer in anderen Schichten vom Fachmann behandelt werden müssen. Wichtig ist es, Kratzer jeglicher Art zu beheben, denn diese sehen nicht nur unschön aus, sondern bringen auch die Gefahr von Rost mit sich. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie am besten oberflächliche Kratzer polieren können und wie tiefere Lackschäden behoben werden.
Oberflächliche Kratzer polieren
Schritt 1 – Auto reinigen:
Bevor Sie den Kratzer polieren können, muss Ihr Wagen zuerst von jeglichem Schmutz befreit werden. Beim Polieren können vorhandene Staubkörner den Lack abreiben und so größeren Schaden anrichten. Waschen Sie Ihr Auto am besten mit lauwarmen Wasser und Spülmittel. Wichtig: Sie müssen warten bis das Fahrzeug vollständig trocknet oder es trockenreiben, ehe Sie mit dem Kratzer Polieren anfangen können.
Schritt 2 – Fläche abkleben:
Nun wird die Fläche um den Kratzer herum sorgfältig abgeklebt. So können Sie während der Polierarbeiten nicht versehentlich den umliegenden Lack beschädigen. Achten Sie darauf, dass sich das verwendete Klebeband wieder problemlos abziehen lässt.
Schritt 3 – Kratzer polieren:
Feuchten Sie das Poliertuch vor dem Gebrauch vorsichtig an. Verreiben Sie nun das Poliermittel mit dem Tuch auf den Kratzer. Polituren beseitigen Kratzer, indem sie geringe Mengen an Lack abtragen. Reiben Sie also nicht zu stark. Dadurch kann der Lack schnell stumpf werden oder sich sogar verfärben. Ist eines davon der Fall, kann der Schaden nur noch in einer professionellen Werkstatt behoben werden. Lässt sich der oberflächliche Kratzer nicht wegpolieren, muss er gegebenenfalls mit einer speziellen Polierpaste aufgefüllt werden. Ist dies getan, so müssen Sie den aufgefüllten Kratzer versiegeln, damit dort nicht so schnell wieder ein Schaden entsteht. Eine aufgefüllte Stelle kann sehr empfindlich sein. Für das Versiegeln gibt es ebenfalls bestimmte Mittel im Fachhandel.
Kratzer polieren – Alternativen
Wenn Sie keine Polierpaste benutzen wollen, so können Sie meist auch Lackstifte oder sogar Nagellack verwenden. Dieser übersteht sogar einige Durchgänge in einer Portalwaschanlage. Nachteilig ist, dass der Nagellack bei Hitze Blasen bildet. Außerdem weicht die Farbe oft von der des Wagens ab. Auch mit Zahnpasta lassen sich Kratzer polieren. Nahezu jede Zahnpasta enthält Schleifpartikel. Um damit den Kratzer polieren zu können, müssen Sie nur die Zahnpasta mit einem feuchten Tuch verreiben. Der Kratzer wird dabei durch die Schleifpartikel einfach weggeschliffen, ohne dass der Lack angegriffen wird.
Oberflächliche Kratzer am Klarlack erkennen
Farbe: Sehen Sie sich den Kratzer genau an. Hat dieser eine andere Farbe als der Lack, so ist der Kratzer bereits bei der Grundierung angekommen. Das Kratzer Polieren hilft hier nicht mehr. Tiefe: Fahren Sie mit einem Fingernagel vorsichtig über den Kratzer. Wenn Sie hängen bleiben, ist dieser ebenfalls zu tief. Können Sie problemlos drüberfahren, dann können Sie auch den Kratzer polieren.
Kratzer bis zum Farblack
Hier können Sie nicht einfach den Kratzer polieren. Schäden im Farblack können nur vom Profi behoben werden. Dabei wird der Bereich abgeschliffen, mit Sprühspachtel aufgefüllt und neu lackiert.
Tiefe Kratzer bis in die Grundierung
Hier hilft nur das komplette Neulackieren des Wagens, was Sie ebenfalls in einer professionellen Werkstatt vornehmen lassen sollten. In der Regel rechnen Werkstätten nicht nach der Größe und Anzahl der Katzer, sondern nach der Größe der behandelnden Fläche ab – und das kann schon mal das gesamte Fahrzeug sein. Fragen Sie daher immer nach einem Kostenvoranschlag, um teure Überraschungen zu vermeiden.
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