Biodiesel tanken

Biokraftstoffe nehmen in der heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert ein. Nicht nur, um die Umwelt zu schonen – das Erdöl, aus dem Kraftstoffe wie Benzin und Diesel hergestellt werden, steht nur begrenzt zur Verfügung.

Damit wir auch in Zukunft mobil bleiben können, sollten wir umdenken und die Entwicklung alternativer Kraftstoffe wie Gas, Elektromobilität und Biokraftstoffe vorantreiben.

Immer beliebter wird es dabei, Biodiesel zu tanken. Doch woraus besteht Biodiesel genau und ist er wirklich so umweltfreundlich? Kann ich einfach Biodiesel tanken oder muss ich einige Dinge beachten? Diese Fragen klären wir im folgenden Beitrag.

Was ist Biodiesel?

Bei Biodiesel (auch Agrodiesel genannt) handelt es sich um einen Dieselkraftstoff, der nicht aus Erdöl, sondern auf biologischer Basis hergestellt wurde.

Eigenschaften des Biodiesels

Biodiesel kann eine gelbe bis dunkelbraune Farbe aufweisen. Der Kraftstoff ist mit Wasser kaum mischbar. Außerdem hat Biodiesel einen hohen Siedepunkt und niedrigen Dampfdruck.

Der Flammpunkt liegt über 130 °C und ist damit signifikant höher als bei regulärem Diesel. Die Dichte liegt bei 0,88 g/cm3. Die Viskosität (Fließneigung) ist vergleichbar mit der von herkömmlichen Diesel.

Wie wird Biodiesel hergestellt?

Pflanzenöle sind der Ausgangsstoff für Biodiesel. Dieser wird in Deutschland überwiegend aus der Rapspflanze hergestellt. Im Herstellungsverfahren werden die Rapssamen in einer Ölmühle zermahlen und gepresst, um daraus Rapsöl zu gewinnen. Damit daraus Biodiesel erzeugt werden kann, muss das Öl über die sogenannte „Umesterung“ chemisch umgewandelt werden. Dieser Prozess verändert die molekulare Struktur, sodass Biodiesel die gleiche Viskosität wie herkömmlicher Dieselkraftstoff erlangt. Das ermöglicht das Einsetzen von Biodiesel in moderne Dieselmotoren und Einspritzsysteme, ohne dass es beispielsweise zu Verstopfungen kommt.

Im Zuge der Umesterung wird dem Öl Methanol in einem Katalysator hinzugegeben. Das Rapsöl-Methanol-Gemisch wird in einem Rührkessel für mehrere Stunden bei Temperaturen von 50°C bis 65°C gerührt. Nach dem Abkühlen im Absetztank hat das Gemisch zwei Phasen gebildet: Die obere (leichtere) Schicht ist der Roh-Biodiesel, die schwerere untere Schicht besteht hingegen aus Glycerin und Nebenprodukten. Der Roh-Biodiesel wird weiterverwendet und vom überschüssigen Methanol befreit. Was übrig bleibt, ist der Biodiesel, der später aus den Zapfsäulen an der Tankstelle raustropft.

Wer darf Biodiesel tanken?

Einfach mal Biodiesel tanken, ist nicht bei jedem Fahrzeug möglich. Dazu muss eine Freigabe des Fahrzeugherstellers vorliegen. Biodiesel greift nämlich bestimmte Kunststoffe, Autolacke und Buntmetalle an und kann dadurch erhebliche Schäden am Fahrzeug verursachen. Biodiesel tanken sollten Sie demnach nur, wenn der Fahrzeughersteller dies explizit erlaubt. Informieren Sie sich dazu im Fahrzeughandbuch oder setzen Sie sich mit dem Hersteller in Verbindung.

Lässt sich mit Biodiesel sparen?

Biodiesel hat in etwa denselben Preis wie herkömmlicher Dieselkraftstoff und wird auch besteuert. Finanziell gesehen, bietet Biodiesel keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Diesel.

Vorteile Biodiesel zu tanken:

  • Aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt
  • Biologisch (schnell) abbaubar
  • Frei von Benzol, Aromaten und Schwefel
  • Verringerte Ruß-Emission (bis zu ca. 50 %)
  • Verringerte Treibhausgasemission (bis zu ca. 40 %)
  • Gibt bei der Verbrennung etwa so viel CO2 ab, wie Pflanzen beim Wachstum aufgenommen haben
  • Nicht als Gefahrgut klassifiziert

Biodiesel tanken – Gibt es Nachteile?

Die Verwendung von Biodiesel ist nicht zu 100% nachhaltig und unbedenklich. Raps ist nämlich bei der Erzeugung nicht selbstverträglich und muss in einem Fruchtwechsel angebaut werden. Das bedeutet, dass Raps auf demselben Feld nur alle 3 bis 5 Jahre angebaut werden kann. Deshalb ist eine Steigerung der Rapsproduktion nicht so einfach möglich.

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