TSG stattet Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel mit innovativer Kälte- und Klimatechnik aus
Es ist ein Ort, an dem man weit in die Vergangenheit zurückblicken und zugleich zukunftsweisende technische Lösungen erleben kann. Die Rede ist von der Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel in Thüringen. Ihren Namen verdankt der Neubau dem in unmittelbarer Nähe liegenden größten, noch weitgehend erhaltenen Grabhügel Mitteleuropas. Unter der Erde liegt hier jedoch nicht nur historisch Wertvolles, sondern mit einer Eisspeicherheizung auch modernste Klima- und Kältetechnik. Geplant und umgesetzt haben dieses Projekt die Kälte- und Klimaspezialisten der TSG Deutschland.
Nach den Worten des Projektverantwortlichen Sven Wolff wird mit dem Projekt erstmals eine Eisspeicherheizung als innovative Energiequelle im Tankstellenbereich eingesetzt.
12 Spezialisten der TSG waren in der Umsetzung der Anlage eingebunden.
Der Mittelpunkt der Anlage stellt eine Zisterne dar, die komplett im Erdreich vergraben wurde. In deren Inneren befinden sich große Leitungsspiralen, in denen eine frostsichere Flüssigkeit (Sole) zirkuliert. Diese Spiralen sind mit dem Entzugswärmetauscher sowie dem Regenerationswärmetauscher verbunden. Die Zisterne selbst wird mit Wasser gefüllt, das anschließend als Energielieferant dient.
Während des Betriebs entzieht der erste Wärmetauscher zunächst dem flüssigen Wasser die Energie und leitet sie an die eigentliche Wärmepumpe weiter. Dort findet ein Verdichtungsprozess statt, bei dem ein Kältemittel zunächst verdampft und anschließend komprimiert wird. Die dabei entstehende Wärme kann für die Heizung und zur Warmwasserbereitung genutzt werden.
„Sobald das Wasser seine Wärme an den Entzugswärmetauscher abgibt, sinkt dessen Temperatur und es gefriert allmählich“, erklärt Sven Wolff den weiteren Prozess. Das Eis wird auch zum Kühlen des Gebäudes genutzt. Mithilfe des Regenerationswärmetauschers wird der Zisterne im weiteren Verlauf Wärme aus dem Rückkühlturm zugeführt. Dadurch wird aus dem Eis auch wieder flüssiges Wasser. Genutzt wird dabei sowohl die Energie aus der Umgebungsluft als auch die der Sonnenstrahlung. Sofern aktuell kein Wärmebedarf vorhanden ist, beliefert der Rückkühlturm den Eisspeicher mit Wärme und beschleunigen damit den Regenerationsprozess. Ist das Wasser wieder flüssig, beginnt der Kreislauf von vorne.
Nachhaltige Kristallisationsenergie
Für Sven Wolff ist das Besondere an dem von der TSG verbauten Viessmann-Eisspeicher die spezielle Nutzung der sogenannten Kristallisationsenergie. Damit wird umschrieben, dass das System auch dann Energie liefert, wenn das Wasser zu Eis gefriert. „Durch den Wechsel des Aggregatzustands von flüssig zu fest wird die Energiemenge freigesetzt, die benötigt wird, um einen Liter Wasser von 0 auf 80 Grad Celsius zu erwärmen“, so Sven Wolff.
Die damit zu erreichende Einsparung von fossilen Brennstoffen ist beeindruckend. Mit seinem Volumen von 200m³ liefert der Eisspeicher die Energie, für die ansonsten pro Jahr 2.200 Liter Heizöl benötigt würde. Eine Zahl, die deutlich macht, welche Möglichkeiten modernen Technologien eröffnen, um schnell und effektiv fossile Energieträger im Baubereich durch regenerative Lösungen zu ersetzen.